Die norwegische Stadt Tromsö liegt weit oben im Norden, sogar nördlich des Polarkreises. In einer eher dünn besiedelten Region wirkt die Stadt mit rund 76.000 Einwohnern recht mächtig.
Neben Tromsö hat die Stadt einen klingenden Beinamen, nämlich Tor zum Eismeer. Ab dem Jahr 1874 war Tromsö immer wieder Ausgangspunkt von Polar- oder Nordseeexpeditionen. Die Polarforscher Roald Amundsen und Fridtjof Nansen starteten ihre Abenteuer ebenfalls von Tromsö aus.
Das Polarmuseum Tromsös spürt deren Expeditionen nach. Heute machen viele Touristen in Tromsö Halt, die die Beobachtung des Nordlichtes zum Ziel haben. Denn dafür ist Tromsö berühmt.
Eine große Bedeutung in Sachen Tourismus kommt den Kreuzfahrtschiffen und Postschiffen auf der Hurtigruten-Linie bei. Alle landen in der Stadt an, Passagiere haben die Möglichkeit zum Landgang. Dabei gibt es in der Stadt, die so idyllisch am Eismeerkanal liegt, einiges zu entdecken.
Tromsö kurz und knapp
Moderne Kreuzfahrer können hier zum Beispiel die nördlichste Bischofs-Kathedrale der Welt besuchen.
Neben dem Polarmuseum entführen das NordNorsk Museum und das Aquarium Polaria in die wundersame Welt Nordnorwegens, Tromsös und des Eismeeres.
Auch die Stadt an sich ist auf Grund ihrer einzigartigen Lage ein optisches Highlight. Tromsö liegt nämlich nicht nur mitten am Eismeerkanal, sondern auch teilweise auf dem Festland sowie auch zwei Inseln verteilt.
Verbunden wird das versprengelte Stadtgebiet durch die gewaltige Tromsö-Brücke. Sie ist 1.036 Meter lang und gilt als das Wahrzeichen Tromsös.
Den besten Blick auf die Stadt hat man übrigens nach einer Fahrt mit der Fjellheisen-Seilbahn, hinauf zu deren Aussichtsplattform, die hoch über der Stadt liegt.
Welche Aktivitäten sich für einen Zwischenstopp im Rahmen einer Kreuzfahrt eignen, und wie man als Tagestourist am besten vom Hafen zu den Sehenswürdigkeiten Tromsös gelangt, ist hier zu erfahren.
Hafen von Tromsö
Der Hafen der Stadt ist der größte in ganz Nordnorwegen. Ein großer industrieller Teil wird durch einen Passagierhafen ergänzt, der die Schiffe der Hurtigruten und weitere Passagierschiffe aufnimmt.
Die meisten Passagierschiffe legen seit 2018 am Terminal Prostneset an. Prostneset liegt mitten in der Innenstadt weshalb viele Sehenswürdigkeiten sich von dort aus gut zu Fuß erreichen lassen. Im Schnitt legt etwa jeden dritten Tag ein Passagierschiff hier an.
2019 waren es insgesamt 129. Von Hafen aus strömten dann 150.000 Besucher in die Stadt. In Ausnahmefall landen Passagierschiffe im Hafenbereich Breivika, außerhalb des Stadtzentrums, an. Dies gilt für sehr große Kreuzfahrtschiffe.
Die Strecke von dort bis ins Stadtzentrum beträgt knapp über vier Kilometer. Am besten nimmt man vom Anleger aus einen Shuttle-Bus oder ein Taxi ins Stadtzentrum.
Mit den Linien 30 und 42 halten hier auch Nahverkehrsbusse Richtung Stadtzentrum.
Tromsö mit Bus und Taxi
Wer von Prostneset aus nicht nur in der Innenstadt unterwegs sein möchte, oder nicht so gut zu Fuß ist, beziehungsweise körperliche Einschränkungen hat, kommt in Tromsö auch mit Bus und Taxi gut ans Ziel.
Der Passagierhafen Prostneset weist diesbezüglich eine sehr gute Infrastruktur auf. Direkt gegenüber liegt ein Taxistand. Außerdem halten sowohl Stadt- als auch Regionalbusse direkt am Anleger.
Eine gute Übersicht über die Buslinien sowie Telefonnummern relevanter Taxifirmen sind auf der Homepage des Hafenbetreibers zu finden.
Auch ein Mietwagen lässt sich direkt am Anleger mieten.
Wer sich nach der Ankunft erst einmal orientieren möchte, findet auch eine Touristeninformation direkt vor Ort.
Zu Fuß ab Prostneset erreichbar
Wer nur wenige Stunden zur Verfügung hat, bewegt sich gerne in der Nähe des Passagierhafens. Welche Sehenswürdigkeiten von dort aus zu Fuß zu erreichen sind, wird hier, samt Meterangaben, aufgelistet.
Nähere Informationen folgen unter der jeweiligen Überschrift zur Sehenswürdigkeit.
- NordNorsk Kunstmuseum: 100 Meter
- Aquarium Polaria: 400 Meter
- Tromsö domkirke: 150 Meter
- Perspektivet Museum: 400 Meter
- Polarmuseum: 500 Meter
- Skansen: 600 Meter
Das NordNorsk Kunstmuseum
Das NordNorsk Kunstmuseum bietet Wechselausstellungen, die sich mit dem nordischen Kulturraum auseinandersetzen. Dabei kann es sich um moderne Installationen, aber auch um Malerei samischer Künstler handeln. Die Samen sind die Ureinwohner der Region um Tromsö.
Die Betreiber des Museums bieten gratis geführte Touren durch die Ausstellungen an. Auch der Eintritt ist frei. Über aktuelle Ausstellungen informiert die Homepage des NordNorsk.
Aquarium Polaria
Das Hauptthema des Polaria ist die Polarforschung. Da das Polaria unmittelbar an das norwegische Polarforschungsinstitut angeschlossen ist, kann es mit fundiertem Wissen über die Polargebiete und die Barentsregion aufwarten.
Das Haus verfügt über mehrere Aquarien in denen die Meeresbewohner der Region – Flora wie Fauna – zu bestaunen sind. Die dort lebenden Bartrobben haben sogar Namen. Im Panoramakino gibt es Luftaufnahmen von der Westküste Spitzbergens und von der Antarktis zu sehen
Auch von außen ist das Polaria einen intensiven Blick wert. Das Gebäude, in dem das Aquarium untergebracht ist, erinnert an fünf sich ineinander schiebende Eisschollen. Tickets sind hier buchbar.
Tromsö domkirke
Übersetzt handelt es sich um den Dom zu Tromsö. Der ist dem evangelisch-lutherischen Glauben geweiht und weist zwei Besonderheiten auf.
Zum einen besteht der Dom komplett aus Holz. Zum anderen ist die Tromsö domkirke die nördlichste Bischofskathedrale der Welt.
Die Holzkathedrale wurde 1861 im gotischen Stil erbaut und befindet sich mitten im Stadtzentrum. Ein Friedhof, dessen älteste Gräber aus dem Mittelalter stammen, umgibt das Bauwerk.
Perspektivet Museum
Das Perspektivet Museum wird von einer Stiftung betrieben, die sich seit 1996 einem sozio-kulturellen Auftrag verschrieben hat.
Seit Eröffnung des Perspektivet Museums im Jahre 2004 gibt es dort Alltagsgegenstände aus der Region aus den Jahren 1750 bis 1950 zu sehen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Fotografien lokaler Künstler, die oft Alltagsszenen abbilden. Geführte Touren sind über die Homepage buchbar.
Polarmuseum
Das Polarmuseum in Tromsö ist für alle empfehlenswert, die sich schon immer für Polarexpeditionen interessiert haben. Den Polarforschern Fridtjof Nansen und Roald Amundsen werden immer wieder Einzelausstellungen gewidmet.
In der Dauerausstellung geht es um die Erforschung der Polargebiete allgemein. Aktuelle Informationen zu den Wechselausstellungen, Ticketpreisen und Führungen, sind über die Homepage abrufbar.
Skansen von Tromsö
Der Skansen ist eine historische Festungsanlage auf einem Plateau, das früher von einem schützenden Burggraben umgeben wurde. Im 19. Jahrhundert wurde dieser aufgefüllt. Noch erhalten sind der Festungswall und vier aus dem Jahr 1808 stammende Geschütze.
Innerhalb des Festungswalls versammeln sich insgesamt sieben Gebäude, die später als die Festung gebaut wurden: zwischen 1789 und 1793.
Die Ursprünge der Festung selbst gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zunächst als Verteidigungsanlage diente der Skansen später unter anderem als Zollamt, Werftanlage und Lazarett.
Ziele außerhalb des Stadtkerns: mit Bus oder Taxi zu erreichen
Wer ein wenig mehr als nur zwei bis drei Stunden Zeit hat, findet auch außerhalb des Stadtkerns, und in der näheren Umgebung Tromsös, interessante Ziele.
Am einfachsten und schnellsten ist man mit dem Taxi unterwegs. Der öffentliche Personennahverkehr ist in Tromsö jedoch auch bestens ausgebaut.
Entfernungen und Anfahrtsvorschläge werden aufgelistet:
- See Prestvannet: 2,5 Kilometer – Anfahrt per Taxi in 8 Minuten – Buslinie 40
- Tromsö-Brücke: 2 Kilometer – Anfahrt per Taxi in 7 Minuten – Buslinie 26
- Fjellheisen Seilbahn: 3,6 Kilometer – Anfahrt per Taxi in 12 Minuten – Buslinie 26
See Prestvannet
Der See Presvannet liegt nordwestlich des Stadtzentrums und kann in etwa 30 Minuten auch zu Fuß erreicht werden. Im Winter friert er komplett zu. Eine Überquerung zu Fuß ist dann möglich.
Wer nachts hierher kommt, kann die Nordlichter von hier aus zu in Ruhe erleben. Tagsüber nutzen die Bewohner von Tromsö das Areal als Naherholungsgebiet. Die Gegend um den See ist mit Stegen, Brücken und Bänken gepflegt angelegt.
Im Tierschutzgebiet tummeln sich zahlreiche Vögel. Informationstafeln zu dort heimischen Vögeln und Wasserpflanzen sind zahlreich vorhanden. Im angrenzenden Waldgebiet sind ausgeflaggte Wanderwege zu finden.
Tromsö-Brücke
Die Tromsö-Brücke ist nicht zu verfehlen, ist sie doch weithin sichtbar und verbindet das Satdtzentrum auf der Insel Tromsøya mit dem Stadtteil Tromsdalen. Dieser liegt auf dem Festland.
1960 wurde die Spannbetonbrücke gebaut, und bietet nun besten Ausblick auf den Eismeerkanal, Tromsö und die umliegende Berglandschaft.
Wer die Brücke zu Fuß überqueren möchte hat sie in 20 Minuten vom Stadtzentrum aus erreicht, und in weiteren zehn Minuten überquert: ohne Besichtigungspausen.
Fjellheisen Seilbahn
Auch die Seilbahn lässt sich zu Fuß erreichen, man braucht etwa 45 bis 60 Minuten vom Schiffsanleger aus. Der Bus benötigt etwa 15 Minuten.
Von der Talstation aus fährt die Seilbahn innerhalb von vier Minuten auf 421 Meter Höhe, Ausstieg auf dem Berg Storsteinen. Von dort aus haben Besucher sagenhafte Ausblicke auf Tromsö und den Eismeerkanal.
Wer möchte kann vom Gipfel aus verschiedenen Wanderwegen folgen. In den Sommermonaten lockt ein ganz besonderes Spektakel: Die Fjellheisen Seilbahn fährt auch nachts.
Wer sie zwischen Ende Mai und Ende Juli zur Nachtzeit nutzt, kann Tromsö im Glanz der Mitternachtssonne erleben.
Nähere Informationen zu Ticketpreisen, Anfahrt und weiteren Aktivitäten finden sich auf der Homepage der Seilbahngesellschaft.
Zwei Tourenvorschläge
Einige der vorgestellten Ziele sind schnell ablaufbar. Wer mehr erleben möchte, folgt den Tourenvorschlägen. Die Dauer beträgt jeweils vier bis fünf Stunden.
Innenstadttour
Vom Passagierhafen aus geht es zuerst ins NordNorsk Kunstmuseum (etwa 1,5 Stunden) und dann zur Tromsö domkirke (30 Minuten).
Das Polarmuseum und der Skansen liegen direkt nebeneinander und werden nach zehn Minuten erreicht. Wer schnell ist kann in zwei Stunden beides besichtigen. Wer intensiver in ein Sujet eintauchen möchte, entscheidet sich.
Tour außerhalb des Stadtkerns
Zu Fuß geht es zunächst über die Tromsö-Brücke und zur Talstation der Seilbahn. Mit der Seilbahn hinauf zum Storsteinen. Von dort führen mehrere Wanderwege, die in Anspruch und Dauer differieren, hinauf zum Berggipfel Floya. Ab Storsteinen geht es zunächst mit der Seilbahn und dann mit Bus oder Taxi zurück in die Innenstadt.