La Spezia auf eigene Faust

La Spezia auf eigene Faust

In einer weiten, tief ins Landesinnere eingeschnittenen Bucht am Ligurischen Meer liegt die alte Hafenstadt La Spezia. Gut geschützt vor Unwettern und Feindesangriffen, leben hier seit der Bronze- und Eisenzeit Menschen.

Als strategisch wichtiger Stützpunkt zwischen Genua und Pisa erlangte die Stadt, die heute über 95.000 Einwohner beherbergt, große Bedeutung. Diese gelungene Mischung aus Funktionalität, Geschichte und malerischer Landschaft verleiht La Spezia ihren ganz eigenen Charme.

Das winzige Fischerdorf aus dem 12. Jahrhundert ist über seinen Hafen weit hinausgewachsen und nimmt heute die gesamte Hügelkette ein, die den “Golfo dei Poeti” an drei Seiten umgibt.

Auch wenn viele Besucher La Spezia als Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahe gelegenen Regionen Toskana und Cinque Terre benützen, hat die Stadt selbst viel zu bieten. Nicht zuletzt ist sie ein Stück “echtes” Italien, das zwischen Industrie und Fortschritt auch Tradition und Genuss hochleben lässt.

Der Hafen von La Spezia – Maritimes Multitasking

la spezia hafen

Bereits der Hafen von La Spezia hat viele Gesichter. Eigentlich kann man gar nicht von einem Hafen sprechen, denn der natürliche Golf beherbergt viele unterschiedliche Hafenabschnitte, die von ebenso vielen unterschiedlichen Interessen geprägt sind.

Die italienische Marine hat hier ihren bedeutendsten Stützpunkt, der sich direkt an der Einfahrt um das Forte Santa Maria ausdehnt.

Die nächste Bucht gehört bereits den Segelyachten und Privatbooten, daran schließt sich ein Industrieareal, dann wieder Yachthafen, dann Militär – alles existiert zugleich und miteinander und folgt einer klaren Ordnung.

Der gut frequentierte Kreuzfahrthafen an der Molo Garibaldi liegt nahe am Zentrum. Von hier aus bringt ein kostenloser Shuttlebus die Gäste zum neuen Golfo dei Poeti – Cinque Terre Cruise Terminal. Er ist nur 500 Meter von der Anlegestelle entfernt, allerdings ist es nicht gestattet, diese Distanz zu Fuß zurückzulegen.

Der Shuttlebus hält direkt an der Touristeninformation, die einen mit Karten, Tickets und Informationen aller Art ausstattet. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zur Piazza Europa, der Cattedrale de Cristo Re und vielen anderen Sehenswürdigkeiten.

Vom Hafen zur Kunstgalerie – schlendern auf den Spuren der Kunst

Kein Wunder, dass Poeten hier seit alter Zeit ins Schwärmen geraten. Entlang der Hafenpromenade schlendernd, genießt man einen zauberhaften Blick auf den Golf, die darin liegenden Inseln und den bergigen Küstenstreifen.

Die mit hohen Palmen gesäumte Promenade ist großzügig gestaltet und lädt an vielen Plätzen zum entspannten Verweilen ein. Rechter Hand biegt man in den Parco Salvador Allende, um die Via Del Prione zu erreichen. Schon befindet man sich inmitten des quirligen Stadtlebens und flaniert zwischen Ristorantes, Bars und kleinen Läden, bis man rechter Hand das Museo Etnografico erreicht.

Das kleine Museum bietet spannende Einsichten in eine verschwundene ländliche Welt von gestern. Weiterhin der Via del Prione folgend, erreicht man schnell das Museo Civico Amedeo Lio.

Von der Liebe zur Kunst und zu den Menschen

Dieses herrliche Museum blickt auf eine rührende Entstehungsgeschichte zurück. Der Industrielle und bedeutende Kunstsammler Amedeo Lia, der im Laufe seines Lebens etwa 200 Gemälde und an die 1000 weiteren Objekte gesammelt hatte, beschloß im Alter, seine auf 50 Millionen Euro geschätzte Sammlung der Allgemeinheit zu überlassen.

Seine Bedingung an den Bürgermeister: Binnen eines Jahres müsse ein würdiges Bauwerk zum Museum umgewandelt werden. Der Bürgermeister traute seinen Augen nicht, als er die bis dahin eher geheim gehaltene Sammlung erblickte. Giovanni Bellinis “Geburt Christi”, Tintorettos “Kreuzabnahme”, Tizians “Bildnis eines Edelmannes” und Sebastiano del Piombos “Geburt des Adonis” befanden sich ebenso in der Sammlung, wie das Raffael zugeschriebene Werk “Heiliger Martin und der Bettler”.

Des Weiteren befanden sich mittelalterliche Elfenbeinschnitzereien, Marmorskulpturen, Handschriften, venezianische Glaskunst und Bronzen aus Renaissance und Barock darunter. Lia wusste, dass in seinem Land ohne Druck nichts geht und seine Lebenserfahrung gab ihm recht.

1996 wurde – noch zu Lias Lebzeiten – in einem nun umgebauten Franziskanerkloster das Museum eröffnet. Seither gilt La Spezia als Anziehungspunkt für Kunstliebhaber aus aller Welt.

Das größte Siegelmuseum der Welt

Großzügigkeit zeichnet einen wahren Mäzen aus. Lias Beispiel folgten andere, wie das Ehepaar Capellini, das seine reiche und überaus originelle Sammlung an Siegeln der Gemeinde La Spezia schenkte. So entstand mit dem “Museo del Sigillo” das angeblich größte Siegelmuseum der Welt. Mehr als 1500 Exponate aus sechs Jahrtausenden können hier bestaunt werden.

Die Siegel mächtiger Herrscher, vom antiken Mesopotamien bis zum Jugendstil der Alpen-Donau-Monarchie, bezeugen das Nachrichtenwesen vergangener Kulturen. Da Siegel naturgemäß nicht groß sind, lässt sich diese Vielfalt auf relativ kleinem Raum entdecken.

Vorzeit und Moderne Kunst in La Spezia

Auch die Bestände des 2004 eröffneten “Centro d’Arte Moderna e Contemporanea” (CAMeC) setzt sich größtenteils aus Schenkungen und Stiftungen einheimischer Sammler zusammen. Moderne Kunst in Form von Aquarellen, Grafiken und Ölbildern ab 1950 sind hier ausgestellt. Zudem finden regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zeitgenössischer Künstler statt.

Bereits seit vielen Jahrzehnten besteht das Museo Archeologico im Castello San Giorgio, das sich im Herzen der Altstadt befindet. Stolz stellt man hier die berühmten “Lunigiana-Stelen” aus. Dabei handelt es sich um ungewöhnliche Steinfiguren aus der Bronze- und Eisenzeit, die in der Umgebung gefunden wurden.

Auch römische Skulpturen und Mosaike bezeugen die bewegte Vergangenheit der Hafenstadt am Mittelmeer.

La Spezias heiß umkämpfte Geschichte

La Spezia hat nie aufgegeben. Viele Zerstörungen musste sie erleiden und vieles, das vor allem im 2. Weltkrieg in Schutt und Asche gelegt wurde, konnte nicht mehr rekonstruiert werden. Doch auch daran erkennt man die Bedeutung einer Stadt, denn Wehrhaftigkeit hat immer ihren Preis.

Zum Glück ist eines der ursprünglichsten Bauwerke der Stadt erhalten geblieben, das Castello San Giorgio, das sich auf einem kleinen Hügel unweit des Hafens befindet. Es wurde im Jahr 1262 auf den Grundfesten einer älteren Wehranlage erbaut und sollte die Vorherrschaft Genuas in Schach halten, was aber bereits 9 Jahre später scheiterte.

La Spezia wurde eingenommen, das Castello zerstört. Im 14. Jahrhundert aber wurde die Festung wieder aufgebaut und von einer Stadtmauer umgeben, von der heute immerhin noch 300 Meter erhalten sind.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach umgebaut und erweitert. Im 17. Jahrhundert wurde dem adeligen Burgherren per Dekret verboten, die Festung zu verlassen, der Titel “Gouverneur von La Spezia” war der Dank dafür. Unter Napoleon wurde La Spezia Verwaltungssitz des französischen Empire.

Wenn der Magen knurrt: Kulinarisches La Spezia

In der Altstadt von La Spezia gibt es unzählige Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen oder Erfrischungen zu sich zu nehmen. Aber es gibt natürlich auch hier ein paar wunderbare Geheimtipps, die einen direkt zu frischesten ligurische Spezialitäten lotsen, weit weg von herkömmlicher Pizza- und Pasta.

Nur wenige Schritte vom Hafen entfernt, wartet die Antica Trattoria mit ihrem lukullischem Angebot, das sogar dem Guide Michelin einen lobenden Eintrag wert war. Fangfrische Fischspezialitäten und Meeresfrüchte gehören hier zu den besten der Stadt.

Gleich um die Ecke kommen Weinliebhaber auf ihre Kosten. Die Enoteca dei Bardi verwöhnt mit ausgesuchten Tropfen aus der Region in urigem Ambiente und mit sehr kenntnisreichem Service. Natürlich darf man sich auch hinreißenden italienischen Eisgenuss nicht entgehen lassen.

Nahe der Hafenpromenade packt die Gelateria La Dolce Vita Kugel um Kugel in Becher und Tüten, was nicht nur die Gaumen der Jüngsten zum Jubeln bringt.

Ausflüge in die Umgebung von La Spezzia

Viele Kreuzfahrer, die in La Spezzia anlegen, brechen von hier aus zu Tagesausflügen in alle Himmelsrichtungen auf. Tatsächlich weiß man wirklich nicht, wohin man sich wenden soll, denn alles erscheint verführerisch und einladend.

Legendäre städtische Schönheiten wie Pisa und Florenz sind nur ein bis zwei Fahrstunden entfernt. Die Grenze zur wunderbaren Toskana und ihren nicht enden wollenden Hügellandschaft mit den weltberühmten Weinbaugebieten ist ebenfalls ganz in der Nähe. Doch wer sich nicht so weit von La Spezia entfernen möchte, besucht die Küstenstriche in nächster Nähe.

Cinque Terre – fünf Länder auf neun Kilometern

Cinque Terre

Die ligurische Riviera ist ein Ort der Träume. Bunte Häuschen schmiegen sich an steil zerklüftete Felshänge, in kleinen Häfen schaukeln farbenfrohe Boote, schmale, steile Treppen schlängeln sich zwischen den Häusern bergan und in den verwinkelten Gässchen flattert die Wäsche zwischen den Häusern in Wind.

Cinque Terre bedeutet fünf Länder, dabei sind es (in den Augen Uneingeweihter) nur fünf Dörfer. Doch wer Cinque Terre offenen Herzens besucht, wird verstehen. Jedes für sich ist ein kleines Weltreich. Autark, selbstständig und stolz, spricht jedes der fünf Länder seinen eigenen Dialekt.

Von La Spezia aus gibt es mehrere Möglichkeiten Cinque Terre zu bereisen: Mit der Bahn erreicht man die Dörfer in weniger als einer halben Stunde.

Der Hauptbahnhof von La Spezia ist knapp zwei Kilometer vom Hafen entfernt. Sehr empfehlenswert ist auch eine Bootstour entlang der ligurischen Riviera, die direkt am Hafen von La Spezia startet.

Natürlich kann man auch mit Bus oder Taxi in die nahe gelegenen Orte fahren, allerdings sind Bahn und Boot am beliebtesten.

Monterosso – Metropole der Cinque Terre

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Mit seinen rund 1700 Einwohnern ist Monterosso das größte der fünf Dörfer. Daher verfügt es auch über die meisten Hotels, Lokale und Geschäfte. Auch der Strand ist hier am breitesten und dementsprechend ist auch am meisten los.

In der Hauptsaison, wenn Romantiker aus aller Herren Länder anreisen, kann es hier ganz schön voll werden. Doch wer auf der Suche nach Souvenirs, chicer Mode oder traditionellen ligurischen Gustostückchen ist, findet in Monterosso sicherlich die größte Auswahl.

Sehenswert ist der barocke Altar mit dem originalen Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert, in stiller Andacht zu bewundern in der Kirche San Giovanni Battista.

Vernazza – Perle auf der Halbinsel

Vernazza

In Vernazza kann man sich nur verlieben, und zwar gleich in das ganze Dorf/Land. Seine zauberhafte Lage auf einer kleinen Halbinsel, die vom trutzigen Castello Doria bewacht wird, ist unvergleichlich.

Seit seiner Gründung im Jahr 1000 n. Chr. ist Vernazza bis heute ein Fischerdorf geblieben. Noch heute ist es üblich, die bunten Fischerboote an Land zu bringen und in den schmalen Gässchen Vernazzas zu stapeln.

Der malerische Hafen ist nur klein, die Fluten manchmal recht stürmisch. Also bringt man die Lebensgrundlage rechtzeitig in Sicherheit. Dann flaniert man über die kleine Piazza am Hafen, trifft Freunde, Kinder und Katzen, plaudert, isst, trinkt und genießt das Dolce Vita. Vernazza gilt übrigens als das schönste Dorf Italiens.

Corniglia – dem Himmel so nah

Corniglia

Hotels gibt es hier nicht. Das ist aber nur eine der Besonderheiten von Corniglia. Die offensichtlichste ist der Felsen, auf dem das Dorf 80 Meter über dem Meer zu schweben scheint.

Die winzigen Gässchen sind voller Leben, doch Massentourismus hat hier definitiv keinen Platz. Auch der Zugang zum kleinen Strand ist eher etwas für Ausdauernde im Stiegen steigen. Daher bleiben die Einwohner von Corniglia meist unter sich. In ihren fruchtbaren Gärten hoch über dem Meer gedeiht alles, was man braucht.

Für die typische Mescciüa-Suppe etwa Bohnen, Kichererbsen und Linsen. Den preisgekrönten Dessertwein Sciacchetrà hat ohnehin jeder Haushalt in Cinque Terre im Schrank.

Manarola – Gottes Werk und Menschenhand

Es ist nur ein winziges Tal, das die beiden schroffen Bergkegel durchbricht. Die ersten Manarolesen waren hier bereits lange sesshaft, bevor 1160 der Grundstein zur Kirche San Lorenzo gelegt wurde.

Sie machten die schroffen Felshänge urbar und legten terrassenförmige Gärten und Felder an. Ihre Häuser bauten sie hoch und verwirrend verschachtelt, denn auf den wenigen ebenen Flächen zählt noch heute jeder Winkel.

Den einen oder anderen haben bedeutende italienische Maler ergattert. Der aus dem benachbarten Corniglia stammende Michelangelo Pistoletti begründete die avantgardistische “Arte Povera”, die Kunst der Armut.

Riomaggiore – eine Straße reicht

Riomaggiore

Das östlichste Dorf der Cinque Terre besitzt sogar eine Straße. Wohl die breiteste der ganzen Gegend, was man aber nicht als übertrieben ausladend verstehen darf. Die Straße führt durch das ganze Dorf bis zum Meer.

Logisch also, dass das Leben in Riomaggiore sich entlang dieser ”Verkehrsschlagader” abspielt. Der restliche Platz ist begrenzt, die Häuser sind bis zu vier Stockwerke hoch, schmal, ineinander verschachtelt und kunterbunt bemalt.

Eindrucksvoll sind die Wandmalereien des argentinischen Malers Silvio Benedetti, die an der Fassade des Rathauses prunken. Man braucht sie nicht lange zu suchen – einfach der Straße nach.

Florenz – Königin der Toskana

florenz

Von La Spezia aus ist auch Florenz leicht zu erreichen. Mit der Bahn ist die Strecke in etwa 100 Minuten bewältigt, Bus oder Auto brauchen länger. Wer also genügend Zeit zur Verfügung hat, sollte sich die weltberühmte Stadt der schönen Künste nicht entgehen lassen. Florenz beschreiben zu wollen, würde hier den Rahmen sprengen.

Durch Firenze kann man sich einfach treiben lassen, denn die unzähligen Sehenswürdigkeiten lauern an jeder Ecke. Für ein eindrucksvolles Selfie sollte man natürlich den Ponte Vecchio oder die Piazza della Republica besuchen. Kunstaffine zieht es in den Palazzo Pitti an der Piazza della Signora, denn dort ist die Privatsammlung der Medici ausgestellt.

Ausflug Pisa auf eigene Faust

pisa

Die Universitätsstadt Pisa ist von La Spezia etwas mehr als eine Stunde entfernt.

Bus und Bahn verkehren regelmäßig und auch Leihwägen können gemietet werden.

Außerdem finden sich zahlreiche private Anbieter, die Shuttle und Führung kombinieren. Das Tourismusbüro gibt gerne Auskunft.

Das weltberühmte Wahrzeichen von Pisa, der Schiefe Turm, ist natürlich das beliebteste Fotomotiv. Der Campanile des Domes steht auf der Piazza dei Miracoli im Norden des Zentrums schief.

Die historischen Viertel der Altstadt, Santa Maria, San Martino, San Francesco und Sant´Antonio mit ihren verwinkelten Gässchen und Prunkbauten, winzigen Bars und versteckten Ristorantes entführen in eine Welt der Genüsse.

Tagestour nach Lucca

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Ebenfalls mit Bahn oder Bus in rund einer Stunde erreichbar ist die antike etruskische Stadt Lucca.

Berühmt für ihre Textilindustrie zählte Lucca im 13. und 14. Jahrhundert zu den einflussreichsten Städten Europas. Das kann man noch heute an den ausladenden Plätzen und den prunkvollen Bauten erkennen. Auch die Befestigungsanlage aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist noch sehr gut erhalten und wirklich beeindruckend. Sie zählt zu den bemerkenswertesten Italiens.

Heute von einer großzügig angelegten Promenade mit Allee umgeben, kann man den historischen Stadtkern gemütlich im Schlendern umrunden.

Carrara – Stadt des weißen Marmor

Carrara

Nur eine halbe Stunde Fahrzeit mit Bus oder Bahn braucht man von La Spezia nach Carrara, der berühmten Marmorstadt am Fuße der Apuanischen Alpen.

Bereits seit der Altsteinzeit ist dieses Gebiet besiedelt und wenn man die Marmorsteinbrüche um Carrara betrachtet, bekommt der Begriff Steinzeit eine ganz neue Bedeutung. Aus diesem edelsten aller Steine schuf Michelangelo den David in Florenz und die Pietà im Petersdom zu Rom.

Kein Wunder also, dass sich in Carrara eine Bildhauerakademie, die Accademia di Belle Arti di Carrara, angesiedelt hat. Sie residiert würdevoll im Palazzo Cybo Malaspina und bildet seit dem 18. Jahrhundert talentierte Künstler aus, die sich strengen Aufnahmekriterien zu unterziehen haben.

Die Stadt selbst ist natürlich voll von Marmor. Der bereits im 12. Jahrhundert begonnene Bau des Domes von Carrara wurde, mit Ausnahme der Ornamentik, ausschließlich aus Carrara-Marmor gefertigt.

Nicht versäumen: Liguriens Spezialitäten

Wer nach einem ereignisreichen Ausflug noch richtig typisch ligurisch essen möchte, kann sich freuen. Die ligurische Küche ist eine genussvolle Ballade an die Schätze der Natur. Wer ein uriges Lokal, eine Trattoria, Osteria oder ein Ristorante nach seinem Geschmack gefunden hat, wird am Gaumen erfahren, was die Region zu bieten hat.

Die Kiefern der ligurischen Berge versorgen die Region mit Pinienkernen, die zum legendären Pesto Genovese verarbeitet werden. Ein weiterer Bestandteil davon ist Peccorino, der reife, harte Schafkäse, der hier erzeugt wird. Pilze und Trüffel sind ebenso Inbegriff der ligurischen Küche, wie Olivenöl aus der Taggiasca-Olive.

Wenn schon Fleisch, dann greift man hauptsächlich zu Wild. Doch im Allgemeinen werden Fisch und Meeresfrüchte bevorzugt. Die Muschelzucht ist an den Küsten der ligurischen Riviera seit der Antike Tradition.

Auch ligurische Weine sind ein echter Geheimtipp. Denn das Anbaugebiet ist sehr klein, daher behält man seine vinalen Köstlichkeiten für sich und exportiert nicht. Die Qualität allerdings ist großartig.

Der “Cinque Terre” ist der bekannteste Weißwein der Region, herb, trocken und ehrlich, wie das felsige Land aus dem er wächst.

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